
Dieser Satz meiner Schwiegermutter, den ich mir gerade wieder ins Gedächtnis gerufen habe, begleitet mich nun schon seit einigen Jahren.
Das Jahr 2024 war für mich ein Traumjahr in der (Bild-) Produktion. Es hat sich viel getan, und zahlreiche neue Werke haben das Licht der Welt erblickt.
Ja, es ist alles noch wirrer geworden – noch mehr Linien, noch mehr Informationen in den Bildern, noch mehr scheinbares Chaos und noch viel weiter entfernt von dem, was man landläufig an die Wand hängen würde oder wofür man sogar finanziell „spenden“ würde.
Trotzdem muss ich grad innerlich lachen und ein paar Zeilen hier reinhauen.
Nach 40 Jahren des Malens bin ich so im Reinen mit mir wie nie zuvor. Oft hört man in Kunstdokumentationen: „Sie/Er war seiner Zeit voraus.“ Es entsprach nicht den gängigen künstlerischen, akademischen oder gesellschaftlichen Normen. So sei es: Ich bin wohl mit meinen Bildern meiner Zeit voraus, und das ist in Ordnung!
Zu Beginn meines Malprozesses dürfen die Kinder frei auf den leeren Malgründen austoben. Mein kreativer Prozess beginnt dort, wo unsere drei Mädels aufgehört haben – ohne Planung, ohne den Druck, gefallen zu müssen, und ohne irgendwelche Erwartungen. Schicht um Schicht, Linie um Linie entsteht schlussendlich das, was entstehen soll. Nichts wird hinzugefügt – alles, was bereits vorhanden ist, wird einfach nur sichtbar gemacht.
Ein Bild, das in dieser Realität existieren soll, wird auch so existieren.
Also, habt auch ihr keinen Stress damit!
Es ist ein vollständiges meditatives Einlassen auf den Schaffensprozess. Malt einfach drauf los und scheisst damit auch auf die vorherrschende Meinung einer völlig korrumpierten Kunstwelt!
Die einzige Konstante bei mir ist seit Jahren gute Deep-House-Musik! Mehr braucht es auch nicht, um „nicht zu gefallen“. Hört mehr „eure“ Musik! Sie heilt euch von allen Wunden!
Der Prozess dauert oft Jahre, und zahlreiche Bilder entstehen parallel zueinander. Es zieht mich hinein, ich entdecke neue Dinge oder gehe einfach in die Natur raus und/oder mache einfach mal nichts.
Es ist im Prozess eh ganz einfach: Einfach nur (gut) fühlen und in gewisser Weise ein Medium für das sein, was sein soll. Sag ich Nadin auch ständig, wenn sie wieder einmal mit zu viel Respekt vor ihrem Werk steht…
Was entstehen soll, wird irgendwann vielleicht auch mal erkannt und staunend beobachtet werden. Die richtigen Menschen werden die Dinge sehen, wie ich sie gesehen habe…
Es gibt keine Malregeln – das habe ich jahrelang im Kinderkunsthaus mit den Kindern praktiziert. Die Grundeinstellung des „Nicht-gefallen-wollens“ ist wichtiger als alles andere und fördert einen wunderbar freien Geist.
So entdecke ich auch nach Jahren in den Wirren Linien immer wieder neue Aspekte in meinen Bildern, die es wiederum wert sind, neu herausgearbeitet zu werden. Einige ältere Werke werden gerade komplett überarbeitet, was für mich eine ganz neue Erfahrung ist.
Freilich, auch wenn ich es nicht anstrebe, hat sich meine „Technik“ in den letzten Jahren stetig verbessert – vor allem werde ich immer schneller, was mir aber auch wieder gefällt, da ich so noch viel mehr voranbringe 🙂
Es passt also alles – so wie es ist!
Das Universum und meine Bilder sind grenzenlos offen… Seit Ihr es auch!
Vor allem entgegen den orangenen, dummen, autokratischen und ignoranten Kriegstreibern dieser Welt!
Es ist wichtiger als je zuvor! Die Menschheit hat doch so viel mehr zu bieten, oder? #nowar